Mittwoch, 21. Juni 2006

Über die Magie des Geldes

 

"Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles...." (Goethe)  



 

 

Geld... jeder braucht es, jeder will es, und kaum einer hat es, und wenn doch, dann selten genug.
Und was wird nicht alles angestellt.... Lotto spielen, reich heiraten, Finanzamt betrügen oder die Mitmenschen....
Wenn man nur die Hälfte der Energie, die man darauf verwendet, ohne Arbeit reich zuwerden, darauf verwenden würde, das zu bekommen, was man wirklich will, hätte man wesentlich weniger Probleme.

Eine der ersten Fragen von Magie-Neulingen ist nach dem Liebeszauber die Frage nach Geldmagie. Ich bekam übrigens damals die beste Antwort, ein kurzes und knackiges "arbeiten!"
Etwas anderes, was man des öfteren zu hören bekommt, ist der Spruch "eine wirkliche Hexe ist nie reich, sie verspielt sonst Ihren Kredit beim Universum". Machte für mich nie wirklich Sinn, aber ich fand erst im letzten Jahr ein Gegenargument, als ich "das Handbuch der Natur- und Elementarmagie" von Scott Cunningham in die Finger bekam:

 

"Wenn du Magie nur für dich selbst anwendest, dann ist das nicht gleich selbstsüchtig - schließlich verbesserst du damit die Welt. [...] Nur dann, wenn du gesund, glücklich und finanziell abgesichert bist, kannst du auch anderen helfen [...]"  



Ich dachte nur, jawoll, genauso ist es. Meinen Klienten geht es gut, und sie rufen mich überglücklich an, daß sie die Gehaltserhöhung oder die neue Stelle bekommen haben, und ich weiß nicht, wie ich Strom oder Telephon bezahlen soll...

 

Vor 2 Jahren verlor ich meinen Arbeitsplatz und mußte plötzlich mit 618,-- Euro auskommen, nicht leicht, wenn die Wohnung bereits 400,-- Kalt kostet. Meine Gedanken kreisten nur um:
Wie werde ich meine Schulden los?
Wie bezahle ich meine laufenden Kosten?
Von was kauf ich mir neue Socken?

Es wurde so schlimm, daß ich nicht mal mehr zum Arzt konnte, weil ich die Praxisgebühr nicht bezahlen konnte. Und je schlimmer die finanzielle Situation wurde, um so wilder wurde der Teufelskreis im meinem Hirn... Ich ließ mir sogar von meiner Schwester ein Buch über Geldmagie kaufen. Aber das Buch verbesserte meine Situation auch nicht, ich kam mir nur wie ein kompletter Versager vor. Als ich dann zu Weihnachten das Buch von Cunningham bekam und die oben zitierten Zeilen las, konnte ich endlich "meine" Blockade lösen.

1. Alles eine Frage der Definition

Nun wird sich der Leser fragen, was meint die Frau damit? Ganz einfach:

Wenn jemand sagt, "Ich bin arm" bezeichnet der Normalbürger damit in 98% aller Fälle den Mangel an bedrucktem Papier, auch Geld genannt. Aber was macht man mit Geld? Man kauft Dinge oder Dienstleistungen. Und diese Artikel kann man auch auf andere Art und Weise bekommen. OK, für das Finanzamt und den Stromversorger braucht man immer noch Geld, aber selbst da ist es nicht mehr das Geld, daß man anfassen kann. Oder zahlst du monatlich deine Stromrechnung in Cash an der Kasse des Stromwerkes? Höchstwahrscheinlich nicht. Geld ist in diesem Fall eine Einheit, die von deinem Konto verschwindet und auf dem Konto der Gegenseite auftaucht. Aber anfassen kann man das auch nicht. Oder du tauschst die Einheiten auf deinem Konto gegen ein Buch beim Online-Buchhandel oder gegen ein Shirt beim Versandhandel.
Nachdem man heutzutage sogar am Zigarettenautomaten mit der Kontokarte bezahlen kann, ist es möglich ein ganzen Jahr lang einzukaufen, ohne auch nur ein Münze anzufassen....
Wohlstand ist nichts anderes als die Definition der Tatsache, daß man die Dinge bekommt, die man benötigt.

2. Was will ich eigentlich?

Die Frage lautet richtiger: "Wofür brauche ich Geld?"
Beispiel aus meinem Leben: Ich brauche eine neue Couchgarnitur, weil meine bisherige schon ziemlich abgenudelt ist. Auch mein Schlafzimmer braucht dringend Überholung, ich nutze es schon seit 3 Jahren nur als Abstellkammer, da ich darin nicht schlafen mag. Mit meinem Hartz -IV-Einkommen nicht zu managen. *grmml* . Nachdem ich nun meine Einstellung geändert habe, anderes Programm: Beim abendlichen Kerzen-anzünden wünsche ich mir statt GELD eine neue Couch, die in mein Wohnzimmer paßt und vergesse das ganze wieder .... Einige Zeit später schaue ich in die Fundgrube unseres Abfall-Wirtschaftsamtes, da steht eine Rolf-Benz-Couch drin. Mist, das Datum der Eintragung ist bereits 2 Wochen alt.... Ich schreibe trotzdem eine Email und vergesse das ganze wieder. 2 Wochen später klingelt mein Handy und ich hab erst gar keine Ahnung worum das Gespräch geht, ist ja schon eine Weile her. 2 Stunden später fahre ich in den Nachbarort und da steht meine Traum -Couch, die Farbe perfekt, erst ein Jahr alt und schreit: "Nimm mich!" Wie ich erfahre, waren schon etliche Leute da, die alle zugesagt haben, diese Couch zu holen und nicht auftauchten. Weitere 3 Stunden später steht das Traumteil in meinem Wohnzimmer. Dieser fehlende Dominostein ermöglicht mir auch, mein Schlafzimmer umzugestalten, weil ich meine olle Schlafcouch ins Schlafzimmer stellen kann und plötzlich sieht das Zimmer anders aus... Prinzip verstanden?
Funktioniert übrigens auch perfekt mit Einbauküchen mit Sondermaß (kommt am 20.07.) und Mahagonie-Eßtischen .

3. Lerne geben!

"Wie soll ich geben, wenn ich nichts habe?"
MÖÖÖÖÖÖP!!! Du hast nie "nichts"., du hast Zeit, Können, Wissen.... und hin und wieder Kupfermünzen übrig. Ich habe es mir z.B. angewöhnt, die 2 -3 Cent, die beim Einkauf übrig bleiben, im Laden zu lassen. "Für die, denen 1 Cent beim Einkauf fehlt" sage ich immer. Seitdem sind witzigerweise in dem Laden immer die Sachen, die ich gerade brauche, extrem im Preis reduziert, im Schnitt 50 - 70% (rechnet das mal aufs Jahr um!) Genauso ist es mit Zeit und Wissen. Den alten Damen in meiner Nachbarschaft schenke ich meine Zeit und lasse sie erzählen. Mir macht es Freude, schließlich ist hin und wieder auch interessantes dabei, ihnen macht es Freude, viele sind allein, und hin und wieder findet ein Kuchen oder eine Packung Eier von freilaufenden Hühnern den Weg zu mir.
Meinem Nachbarn hab ich bei einem Problem geholfen, seit 3 Wochen wohnt seine Digital-Kamera bei mir ("Ich muß erst noch meine 3 Filme für den anderen Fotoapparat verknipsen".) Außerdem darf ich sein Kräuterbeet plündern....
Was auch immer du gibst, gib immer mit Freude im Herzen.... Du bekommst alles zurück.

4. Überprüfe deine Wertigkeiten!

Ich gebe zu, ich hätte für mein Leben gern ein Audi TT Coupe in Mingblau, mein absolutes Traumauto, aber wirklich brauchen tu ich es nicht. Es würde mir auch nicht im Traum einfallen, dafür Überstunden zu schieben und meine ganze Energie auf den Erwerb dieses Autos zu wenden. Dafür lebe ich viel zu gern, schreibe, rede mit Menschen, helfe meiner Mutter, nähe meiner Schwester einen Anzug (schließlich tun sie auch sehr viel mich)....
Wenn ich dieses Auto gewinnen würde, würde ich mich natürlich freuen ;-)
Wenn du mit deinem Einkommen unzufrieden bist, hinterfrage diese Unzufriedenheit. Vielleicht ist es eher dein Lebensstil, der dich unzufrieden macht. Hättest du eigentlich lieber mehr Zeit? Muß es wirklich der Urlaub im Ausland sein, für den du Überstunden machst und den du gar nicht genießen kannst, weil dich vor dem Arbeitsalltag graut? Was nützt dir das tolle Haus mit Garten, wenn du es nicht genießen kannst, weil du gar keine Zeit hast?

5. Energie folgt der Aufmerksamkeit!

Oder: Das, auf das du dich konzentrierst, bekommst du auch.
Ist doch ganz logisch. Also hör auf, an das zu denken, was du nicht hast und konzentriere dich auf das, was du hast. Laß die Sorgen los und erfreue dich deines Lebens. Klingt einfach, ist es aber ganz und gar nicht.....
Wenn du arbeitssuchend bist, konzentriere dich nicht auf den Job, den du nicht hast sondern darauf, daß du endlich Zeit hast, die Dinge zu tun, für die du früher nie Zeit hattest. Als ich das endlich geschafft habe, fing die schönste und beste Zeit der letzten 20 Jahre für mich an.
Du wirst feststellen, daß du Talente hast, von denen du vorher gar nichts geahnt hast! Die Lebensqualität steigt dadurch um ein vielfaches. Und Menschen mit mehr Lebensqualität wirken auch auf potentielle Arbeitgeber attraktiver.. ;-)
Interessanterweise kommen -wenn man beschlossen hat, seine Zeit zu genießen- immer wieder kleine Nebenerwerbsmöglichkeiten auf einen zu.

5. Lerne "Bitte" sagen

Falscher Stolz hat noch keinen weiter gebracht, wenn du Hilfe benötigst, bitte um Hilfe. Erwarte von deiner Umgebung nicht, Gedanken zu lesen. Fast jeder Mensch hilft gern, wenn er darum gebeten wird.

6. Sage "Danke"

Wenn du Hilfe erhalten hast, egal von wem, zeige deine Dankbarkeit, ohne deine Würde zu verlieren. Zu oft bestellen wir beim Universum (oder bei der Gottheit unserer Wahl) etwas, ohne uns anschließend gebührend zu bedanken. Das gleiche gilt für unsere Mitmenschen.
Kleiner Tip am Rande: auch wenn die Menschen beim Arbeitsamt für ihren Job bezahlt werden, hören sie hin und wieder gern ein Danke Schön.

"OK... , ist das das ganze Geheimnis?" fragt sich der Leser...

Nicht ganz... Das Wichtigste ist Achtung... Achtung vor den Menschen, Achtung vor den Kräften, mit denen man arbeitet, Achtung auch vor den kleinen Dingen im Leben. Denn die kleinen Dinge machen einen Menschen wirklich reich, nicht der Audi TT (falls jemand einen übrig hat, ich nehme ihn gern ;-) ) Jeder kenn die Befriedigung, die man fühlt, wenn man die fehlenden 20 EU für ein größeres Projekt verdient hat- diese ist oft größer als die Befriedigung bei den ersten 1980,-- EU.

Diese von mir am eigenen Leib ausgetesteten Thesen funktionieren tatsächlich.... Wichtig ist, daß du losläßt, die Sorgen wie die Wünsche.
Ich weiß, das ist schwierig, aber nur dann funktioniert die "Geld"-Magie.....

Ich wünsche dir viel Kraft, lieber Leser, deine Sorgen loszulassen... Und dich an den kleinen Dingen im Leben zu freuen.

P.S. Dieser Artikel entstand auf einem Notebook, daß vergangene Woche auf verschlungenen Pfaden den Weg zu mir fand .

Dieser Artikel entstand für die Zeitung Hex & Co zum letztjährigen Lughnasad. Leider wurde die Zeitschrift eingestellt... Zu dem Zeitpunkt hatte ich meinen derzeitigen Job noch nicht, der allerdings ziemlich bald danach auch eintrudelte.... Grad als ich anfing, Malen zu lernen. ;-)

1 Kommentar:

Ulla hat gesagt…

Liebe Kollegin -
ich hoffe, ich darf dich so nennen! Ich war gerade am suchen, was ich für meinen nächsten "Hexentreff" zum Thema die Magie des Geldes so finden könnte. Und siehe da, ich traf auf deinen Artikel! Super - das ist genau das, was man braucht: das Loslassen! Da fällt mir das Märchen vom Sterntaler ein, das Mädchen hatte wenig und gab das letzte Hemd, sie hatte nichts mehr und streckte die Ärmchen zum Himmel und siehe da, die Sterne fielen ihr als Goldstücke zu. Wir hängen leider alle viel zu sehr am Materiellen, doch dieser Weg dahin, alles loslassen zu können, ist sehr schwer. Du schreibst sehr schön, deine Etappen dahin! Es freut mich sehr, dass es dir gelungen ist! Und schliesslich sind wir ja alle auf der Suche nach dem richtigen Weg, dem Ziel, aber wie auch schon andere sagten, der Weg ist das Ziel.... Ich kann allen Interessierten nur den Tipp geben, sich nicht zu fest auf das Materielle - das Geld - fixieren, sondern wie du es auch berichtet hast, sich mit Wünschen beim Universum die kleinen Sachen "schenken" zu lassen. Ich brauchte dieses Jahr im Januar dringend eine bezahlbare Wohnung und das schon in 5 Wochen - in München normalerweise ein Ding der Unmöglichkeit. Ich habe es mir an einem sonnigen Nachmittag mit Freude und mit ganz genauen Details gewünscht (Parkett, 3 Zimmer, U-Bahn in der Nähe, Balkon mit Blick ins Grüne) und??? Na klar, 5 Wochen später bin ich in meine bezahlbare Traumwohnung eingezogen!! Mein ganzes Umfeld war perplex! Das hätte es ja noch nie gegeben!! Mit den kleinen Wünschen wie Parkplatz war ich ja bisher schon sehr erfolgreich, an die grossen hatte ich mich bis dahin noch nicht richtig rangetraut! Aber seit diesem Zeitpunkt traue ich mich, und siehe da es klappt! Das Thema Geld ist nun nicht mehr essentiell für mich, ich bestelle mir einfach Jobs und das Geld kommt, ich bestelle mir Kontakte, sie kommen. Und so werde ich mir nun auch die "Kunden oder Schüler!" bestellen--- sie werden kommen! Ich wünsche euch allen gutes Gelingen beim Wünschen! und dir ganz lieben Dank für den tollen Artikel! Die Baba vom Blocksberg!

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