Donnerstag, 27. Dezember 2007

Weihnachtsbräuche der Ureinwohner Schwabens

Genauer gesagt, der "Biber".

Bei uns gibt es den Brauch des "Chrischtkindles ralau" (Christkind herablassen), der findet jeden Heiligabend bei Einbruch der Dunkelheit auf dem Marktplatz statt. Tausende von Menschen stehen bei jeder Witterung auf dem dunklen (weil Weihnachtsbeleuchtung ausgeschaltet) Marktplatz herum und starren auf einen Kasten mit Sternen drauf. (siehe Video)

Es werden Weihnachtslieder gesungen, das beleuchtete Christkind herabgelassen, andächtig bestaunt, weitergesungen und dann werden an die Kinder (steinharte) Lebkuchen verteilt. Das gesellschaftliche Ereignis neben Schützenfest und der Silvesteraufführung des dramatischen Vereins. Also nicht wirklich der Burner. Allerdings ist der Ursprung dieses Brauches ein sehr schöner.
Vor knapp 200 Jahren hat ein Biberacher Zuckerbäcker eine kleine Feier vor seinem Laden gemacht, anläßlich derer er den notleidenden Kindern der Nachbarschaft Schleckerkram schenkte. Im Jahr darauf kam der Rat des Biberacher Spitals und fragte ihn, ob man das ganze größer aufziehen könne, um alle armen Kinder mit Lebensmitteln zu beschenken. Übrig blieb diese Feier und die steinharten Lebkuchen (und ich meine wirklich stein im Sinne von Fels).

Darum mag ich diesen Brauch, auch wenn ich nicht jedesmal hingehe. Weil einmal ein Mann Mitgefühl zeigte und daraus etwas größeres entstanden ist, auch wenn es im Zeitalter der Sozialämter nicht mehr gebraucht wird.

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